27.11.2020
40.000 Briefe von Martin Buber werden digitalisiert

Jena (epd). Rund 40.000 aus der Korrespondenz des Religionsphilosophen Martin Buber erhaltene Briefe sollen digitalisiert und so zugänglich gemacht werden.

Für ein entsprechendes Projekt der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur werde in Frankfurt am Main sowie an der Schiller-Universität in Jena eine Arbeitsstelle eingerichtet, teilte die Hochschule am Donnerstag mit. An dem 9,2 Millionen Euro teuren und auf 24 Jahre angelegten Vorhaben seien auch die Boston University in den USA und die National Library of Israel beteiligt.

Der deutsch-jüdische Philosoph und Autor Martin Buber (1878-1965) habe zeitlebens in Kontakt mit Persönlichkeiten aus allen Bereichen des geistigen Lebens gestanden. Unter seinen Briefpartnern hätten sich Literaten wie Hermann Hesse, Arnold Zweig, Thomas Mann und Franz Kafka sowie Politiker wie Theodor Herzl, David Ben Gurion und Mahatma Gandhi befunden. Bubers Leben könne in seiner Gesamtheit als "ein Leben im Dialog" definiert werden, sagte Martin Leiner von der Universität Jena. Der evangelische Theologe und Versöhnungsforscher leitet nach Angaben der Universität die Jenaer Arbeitsstelle.

Der Wissenschaftler wies darauf hin, dass Buber auch vor kontroversen Auseinandersetzungen nicht zurückgescheut habe. "Daher ist es umso wichtiger, diese Dialoge, die sich in Bubers Korrespondenz widerspiegeln, der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen", erklärte Leiner. Dazu sollen die Briefe - die sich im Nachlass in Jerusalem, aber auch verstreut in Archiven weltweit befinden - als Faksimile digitalisiert, zum Teil transkribiert, übersetzt und kommentiert werden.

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