30.09.2019
"Am erstaunlichsten waren die Friedensgebete": Interview mit Propst i.R. Heino Falcke in EKM intern

„Am erstaunlichsten waren die Friedensgebete! Das Innerste christlicher Frömmigkeit gewann die größte politische Wirkung.“  Dr. Heino Falcke, ehemaliger Propst des Sprengels Erfurt, erinnert sich in der aktuellen Ausgabe von EKM intern an die Zeit der Friedlichen Revolution vor 30 Jahren und die besondere Rolle, die die Kirche damals spielten.

„Wenn die Gemeindeglieder die Gebete mit Kyrie eleison schlossen, klatschten die vielen anderen Beifall zum Inhalt der Gebete. Dann stand ein katholischer Pfarrer mit der Altarkerze am Ausgang, und an ihr zündeten die Teilnehmer ihre Demokerzen an. Das war der Befreiungsvorgang, der aus der Kirche in die politische Öffentlichkeit der Straße führte.“

Die Kirchen hätten sich also als Orte der Befreiung und Ermächtigung zum politischen Handeln erwiesen, so Falcke. Unmittelbar damit verbunden war der Aufruf zur Gewaltfreiheit, deren Symbol die Kerzen waren. „Jahrzehntelange Friedensarbeit der evangelischen Kirchen war dem vorausgegangen.“

Die Erinnerung an 1989 sei für uns heute ein „Zukunftsversprechen, das noch nicht eingelöst ist. Nach der Aufkündigung des INF-Vertrages müssen die Kirchen einmütig gegen einen Rückfall in den Kalten Krieg, für ein Atomwaffenverbot und eine neue Friedensordnung für Europa eintreten. Gegen nationalistische rechtsradikale Regression muss das 'Abendland', das christlich sein will, für eine humane Migrationspolitik eintreten. Angesichts der Klimaentwicklung könnten wir uns alle vom Beispiel Greta Thunbergs zeigen lassen, wie man sich heute recht an die Ökumenische Versammlung erinnern kann.“

Das ganze Interview mit Dr. Heino Falcke lesen Sie hier: https://www.ekmd.de/asset/2K82IzcvQra34OwPP_I7qQ/ekm-intern-2019-10-06-internet.pdf


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