15.05.2025
Diakonie-Spendenaktion für Familiennachzug zieht 10-Jahres-Bilanz
Die Spendenaktion der Diakonie Mitteldeutschland „Familien gehören zusammen“ kann in diesen Tagen eine sehr erfolgreiche Bilanz ziehen.
Mit fast 800.000 Euro konnte in den letzten zehn Jahren der Familiennachzug anerkannter Geflüchteter in über 1.100 Fällen unterstützt werden. Die eingeworbenen Spenden dieser Aktion konnten für Flugkosten, Visa-Gebühren, Gebühren zur Beglaubigung von Dokumenten, für notwendige Abstammungsgutachten und Ähnliches verwendet werden. Pro nachgezogenem Familienmitglied wurden im Durchschnitt 212 Euro eingesetzt, vermittelt durch Diakonie-Beratungsstellen in Sachsen-Anhalt und Thüringen.
10 Jahre Engagement der Diakonie Mitteldeutschland für Familiennachzug machen sichtbar: Der Nachzug der Kernfamilie ist für die Integration Geflüchteter wichtig und zeigt einen unmittelbaren Nutzen für die Aufnahmegesellschaft. Familien aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Somalia und 14 weiteren Herkunftsländern sind inzwischen in der Region beheimatet. Die Eltern haben Arbeit und sind ehrenamtlich tätig, Kinder sind in der Schule oder Ausbildung gut angekommen. In manchen Familien kam die Geburt weiterer Kinder in Deutschland dazu.
Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung, heißt es in Artikel 6 des Grundgesetzes. Anerkannte Flüchtlinge (nach Genfer Flüchtlingskonvention) haben einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug der Ehepartner, der Kinder oder bei Minderjährigen der Eltern. Das Verfahren des Familiennachzugs zieht sich aufgrund bürokratischer Hürden und überlasteter deutscher Behörden monate- und jahrelang hin.
Die Diakonie Mitteldeutschland engagiert sich für Familiennachzug als eine Möglichkeit der legalen Migration. Oberkirchenrat Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland: „Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen den Familiennachzug vor allem von tausenden Frauen und Kindern unterstützt haben. Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender! Wir setzen uns dafür weiter ein, dass subsidiär Geschützte den anerkannten Flüchtlingen gleichgestellt werden und einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug erhalten.“ Und mit Blick auf die aktuelle Politik der Bundesregierung erklärt Stolte: „Eine im Koalitionsvertrag geplante zweijährige Aussetzung des Familiennachzugs ist kontraproduktiv, weil die Familie ein bedeutender Integrationsmotor ist. Kinder verbringen wichtige Jahre ohne Vater oder Mutter, Familienväter bangen um die Sicherheit ihrer Frauen, einzelne Angehörige harren in Kriegsgebieten oder überfüllten Flüchtlingslagern aus – das zermürbt und das behindert Integration.“
Ein Beispiel für gelungenen Familiennachzug: www.diakonie-mitteldeutschland.de/10-jahre-familien-gehoeren-zusammen-familie-schadi-aus-gera/