14.01.2021
Drei namhafte Autoren verbringen einen Monat auf der Wartburg

Weimar/Eisenach (epd). Auf den Spuren Martin Luthers bewegen sich ab Sommer drei namhafte Autoren für je einen Monat auf der Eisenacher Wartburg.

Direkt neben der Schreibstube des Reformators sollen sie "einen inneren Dialog, eine Zwiesprache mit Luthers Bibel" führen, kündigte der Vorstandsvorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung, Thomas Seidel, in einem Gastbeitrag für die mitteldeutsche Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe vom 17. Januar) an.

Zugesagt hätten Grimme-Preisträgerin Thea Dorn, Büchner-Preisträger Martin Mosebach und Chamisso-Preisträger Senthuran Varatharajah. Als Resultat ihres Aufenthaltes im August, September und Oktober auf der Wartburg sollen literarische Text entstehen. Zudem seien Lesungen und besondere Medienformate vorgesehen. Die Stiftung habe die Deutsche Bibelgesellschaft und das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) als Partner für das Projekt gewinnen können.

Das "Wartburg-Experiment" soll einen ungewöhnlichen Zugang zu Luthers Bibelübertragung ermöglichen. Seine Übersetzung sei der Grundstock für die hochdeutsche Sprache, "mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft und Wissenschaft, Handel und Wandel, Kunst und Kultur" gewesen, schreibt Seidel. Die von Luther ausgelöste Bibel-Bewegung gehe weiter; das Experiment wolle diesen Schatz ins Bewusstsein heben.

Luther war am 4. Mai 1521 auf dem Heimweg nach Wittenberg zum Schein auf die Wartburg entführt worden. Er sollte so dem Zugriff Kaiser Karls V. nach dem Wormser Reichstag entzogen werden. Auf der Burg übersetzte er als "Junker Jörg" das Neue Testament in knapp drei Monaten aus dem Griechischen ins Deutsche.

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