02.08.2022
EKD-Friedensbeauftragter: Hiroshima und Nagasaki sind Mahnung für eine atomwaffenfreie Welt

Die Erinnerung an die Atombombenabwürfe vor 77 Jahren auf Hiroshima und Nagasaki sind nach Ansicht des Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, eine bleibende und nachdrückliche Mahnung an die Menschheit, alles zu tun für eine atomwaffenfreie Welt.

„Atomwaffen sind unvereinbar mit wahrem Frieden“, so Friedrich Kramer. Sie verursachten durch ihre Explosion, Hitze und Strahlung unsagbares Leid. Sie führten zu Zerstörungen, die weder räumlich noch zeitlich wirklich begrenzt seien. „Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates von 2013 in Busan hat erklärt, dass, solange es Atomwaffen in dieser Welt geben würde, diese eine Gefahr für die Menschheit seien“, erklärt der EKD-Friedensbeauftragte.

Die weltweite Ökumene setze sich schon seit Jahrzehnten für eine atomwaffenfreie Welt ein. „Bereits die erste ÖRK-Vollversammlung 1948 hat den Krieg mit atomaren Waffen zu einer Sünde gegen Gott und einer Entwürdigung der Menschen verurteilt“, erinnert Landesbischof Friedrich Kramer. 2013 habe der ÖRK in Busan die Forderung nach einer atomfreien Welt bekräftigt. In diesem Jahr käme die Vollversammlung des ÖRK in Deutschland, in Karlsruhe, zusammen. „Hier werden wir sicher auch von unseren ökumenischen Geschwistern gefragt, was wir denn getan haben, um dies zu erreichen“, betont der EKD-Friedensbeauftragte.

Leider würde die Welt derzeit genau das Gegenteil erleben, mahnt Landesbischof Kramer. „Weltweit werden die Nuklearwaffenarsenale wieder aufgerüstet, die letzten Atomwaffen, die noch in Deutschland liegen, sollen modernisiert werden, es droht eine neue nukleare Rüstungsspirale“, kritisiert der EKD-Friedensbeauftragte. Und die wahnwitzige Drohung des russischen Präsidenten mit einem Atomwaffeneinsatz zeige, wie groß die Gefahr eines Atomkrieges geworden sei.

Der EKD-Friedensbeauftragte unterstützt die Empfehlung des jüngsten Friedensgutachtens der deutschen Friedensforschungsinstitute, wonach die NATO öffentlich einen Ersteinsatz mit Atomwaffen ächten sollte. „Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Deeskalation und es wäre gut, wenn auch die Bundesregierung dies unterstützen würde“, so Landesbischof Friedrich Kramer.

„Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, damit Atomwaffen endlich auch völkerrechtlich geächtet und verboten werden“, fordert der EKD-Friedensbeauftragte. Er wisse, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sei. „Aber die Atommächte müssen wieder Verhandlungen über einen Abbau von Atomwaffen und dann auch deren Verbot aufnehmen. Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag, den Deutschland und auch die Atommächte bisher nicht unterzeichnet haben, könnte hier eine gute Grundlage sein. Hiroshima und Nagasaki verpflichten uns dazu“, macht Landesbischof Friedrich Kramer deutlich und er betont: „Das Ziel ist klar: Eine Welt ohne Atomwaffen.“


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