23.05.2025
Erfurter Thesen: Neues bundesweites Ökumenisches Netzwerk will gerechten Wandel für die EINE ERDE vorantreiben

Kirche kann, darf und muss sich einmischen, wenn es um die Schöpfung und die Geschöpfe der Erde geht – dieses Signal sendet das neu gegründete Ökumenische Netzwerk EINE ERDE von seinem konstituierenden Gründungstreffen in Erfurt.

In den zehn „Erfurter Thesen des Gelingens“ definieren die Beteiligten aus Bistümern, Landeskirchen, Vereinen, Verbänden, Orden, Initiativen, Akademien, Gemeinden und Hilfswerken ihre Ansätze für einen gelingenden und vor allem gerechten Wandel. Ausgehend von der Prämisse, dass „Schöpfungsverantwortung Grundlage und Aufgabe jeglichen kirchlichen und christlichen Handelns und Fühlens“ ist, halten sie die Bewahrung der Schöpfung für eine Querschnittsaufgabe in allen Lebens- und Arbeitsbereichen von Kirche, Christinnen udn Christen.

Damit dies gelingt, müssten auch neue und teilweise unbequemere, mutigere Wege gegangen werden, wie zum Beispiel durch das Aushalten und Nutzen von Konflikten innerhalb von Kirchenstrukturen (These 6), die Schaffung emotionaler statt nur kognitiver Zugänge (These 4), die direkte Einbeziehung junger Menschen und anderer ausgegrenzter Gruppen (These 7) sowie eine Veränderung des „Wie“ durch ein anderes Miteinanderarbeiten auf Basis des Wohls aller (Gemeinwohl). Die zehn Thesen präsentierten die Beteiligten im Anschluss an die Tagung an der Erfurter Kaufmannskirche der Öffentlichkeit. Anschließend nahmen sie in der Kirche am wöchentlichen Gebet für die Schöpfung teil (immer freitags 11.45 bis 12 Uhr in der Kaufmannskirche).

Das neue Ökumenische Netzwerk EINE ERDE ist aus dem Zusammenschluss zweier Nachhaltigkeits-Netzwerke entstanden: aus dem "Ökumenischen Prozess Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten (ÖP)“ und dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (ÖNK)“.

„Wir wollen unsere Arbeit in der breiten Öffentlichkeit und Politik noch sichtbarer machen und mehr bewirken, erklärte dazu Eva Baillie (Bistum Mainz), langjährige Mitstreiterin in beiden Netzwerken. „Die Sorge um unser gemeinsames Haus, die ‚eine Erde‘ ist nötiger denn je – und möglich! In Eine Erde sprechen die Kirchen mit einer Stimme – das Thema Klimagerechtigkeit muss auf der politischen Agenda bleiben. Denn Frieden und Gerechtigkeit lassen sich nicht trennen.“

Das neue Netzwerk EINE ERDE ist dezentral an vier Standorten vertreten – in Berlin, Hamburg, Lutherstadt Wittenberg und Köln. Es will Kirchen, Gemeinden und Gruppen als Dachorganisation, Anlaufstelle und Plattform dienen für Informationen, Vernetzung, Kampagnen, theologische Forschung und die spirituelle und theologische Auseinandersetzung mit den Aufgaben der Zeit. Finanziert wird das neue Netzwerk durch seine Mitglieder sowie Brot für die Welt (evangelisch) und die Konferenz Weltkirche (katholisch).


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