12.01.2022
Feiern zu 500 Jahre Bibel-Übersetzung enden mit Festwoche

Magdeburg/Erfurt (epd). Landesbischof Friedrich Kramer blickt zufrieden auf das Weihnachtsfest zurück: Anders als im ersten Jahr der Corona-Pandemie sei es 2021 gelungen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen das Fest der Geburt Christi „ohne Verwerfungen und dramatische Szenen“ zu feiern.

Möglich gemacht habe dies die große Kreativität der Mitarbeitenden und vieler ehrenamtlicher Helfer, sagte der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Dienstag im Rahmen des traditionellen Kamingesprächs zu den Vorhaben der Landeskirche in den nächsten Monaten in Magdeburg.

Kramer lenkte den Blick auf weitere Feierlichkeiten: Mit einem facettenreichen Angebot wolle die EKM an die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther (1483-1546) auf der Wartburg bei Eisenach vor 500 Jahren erinnern. Bis zum Jahrestag des Erscheinens des „Septembertestamentes“ 1522 kündigte er Formate wie Predigten, Ausstellungen und Kunstprojekte an. Partner seien dabei etwa der Wartburgkreis, die Stadt Eisenach und die Achava-Festspiele.

Besonders wies der Landesbischof auf die Reihe „Bibelverkostung“ in der Eisenacher Georgenkirche hin. In einer weiteren Reihe „Lebeworte“ erzählten auf der Wartburg Prominente in Gottesdiensten von biblischen Texten, die sie geprägt haben.

Besonders freue er sich auf die Präsentation der Wiedmann-Bibel, sagte Kramer. Das vom Stuttgarter Künstler Willy Wiedmann von 1984 bis 2000 geschaffene komplette Alte und Neue Testament in 3.333 gemalten Bildern auf 19 Leporellos bringe es auf eine Gesamtlänge von 1,17 Kilometern. Diese Bibel werde als „Weltpremiere“ von Mai bis September auf dem Weg von der Stadt zur Wartburg gezeigt, sagte der Bischof.

Zum Finale werde eine ganze Festwoche unter der Überschrift „Die Kraft der Worte“ vorbereitet. Rund um das 500. Jubiläum des Erscheinens des Urdruckes der Lutherbibel im September 1522 gebe es am 11. September „Luthers Testament - Jazz, Tanz und Thesen“ unter anderen mit dem Pianisten Alexander Blume im Festsaal der Wartburg.

Er wolle bei einem ökumenischen Gottesdienst am Jahrestag selbst in der Georgenkirche predigen. Dem schließe sich Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias“ - dargeboten von der A-Cappella-Formation Maybebob - an. Auf dem Marktplatz davor sei dann Gipsy-Musik mit dem Romano-Glaszo-Projekt zu erleben.

In der Runde präsentierte sich auch der neue Präsident des Landeskirchenamtes, Jan Lemke, der seinen Dienst im September angetreten hatte. Er sprach davon, ungeachtet der anhaltenden Schrumpfungsprozesse und Strukturanpassungen die nötige Zuversicht verbreiten zu wollen.

Ebenso neu sind seit Januar die Gebietsstrukturen. Statt wie bisher in fünf, teilt sich das EKM-Gebiet nur noch in zwei Kirchenbezirke, die Sprengel genannt werden. Im Südsprengel bildet Regionalbischof Tobias Schüfer mit Regionalbischöfin Friederike Spengler eine Doppelspitze, während im Norden ihr Kollege Johann Schneider im Moment mit dem Superintendenten des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt, Uwe Jauch, das Führungsduo bildet. Auf der Frühjahrssynode soll für den Norden ein Regionalbischof oder eine Regionalbischöfin gewählt werden, kündigte Kramer an.

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