11.12.2018
Friedensnobelpreis an Murad und Mukwege verliehen

Bei einer feierlichen Zeremonie wurde gestern (Montag, 10.12.) in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Das norwegische Nobelkomitee zeichnete den kongolesischen Arzt Denis Mukwege und die Jesidin Nadia Murad für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt in Kriegen und Konflikten aus.

"Wir ehren heute zwei der stärksten Stimmen der Welt", sagte die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen. "Denis Mukwege und Nadia Murad haben einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung dieser Art von Kriegsverbrechen geleistet, indem sie die Aufmerksamkeit auf die Leiden der Frauen im Irak, der Demokratischen Republik Kongo und überall sonst auf der Welt gelenkt haben, wo sexuelle Gewalt als Waffe eingesetzt wird", sagte Reiss-Andersen. Beide verdienten voll und ganz Alfred Nobels Friedenspreis.

Nur wenn sich die Welt dieser Kriegsverbrechen bewusst sei, könnten sie bekämpft werden, sagte Reiss-Andersen. Diese Verbrechen dürften nicht länger ungestraft bleiben. Mit Murad und Mukwege würden "zwei der stärksten Stimmen in diesem Kampf" geehrt. Sexuelle Ausbeutung im Krieg dürfe nicht länger als "unglücklicher Kollateralschaden" angesehen werden.

Der Gynäkologe Mukwege betreibt im Kongo ein Krankenhaus, in dem er Frauen hilft, die Opfer von systematischer sexueller Gewalt geworden sind. Der Experte für die Behandlung von Verletzungen durch Gruppenvergewaltigungen setzt sich seit Jahren gegen die Straflosigkeit sexueller Gewalt in Kriegen ein.

Murad forderte in ihrer Dankesrede "internationalen Schutz" für die Jesiden. Sie war im August 2014 im Irak von Kämpfern der IS-Miliz verschleppt und versklavt worden. Sie konnte schließlich nach Deutschland fliehen und engagiert sich seit 2016 als UN-Sonderbotschafterin für die Rechte der Opfer von Menschenhandel.


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