25.05.2021
Initiatoren des Berliner "House of One" rufen zur Verständigung auf

Berlin (epd). Wenige Tage vor der Grundsteinlegung des Mehrreligionen-Gebäudes „House of One“ in Berlin haben die Initiatoren in einem interreligiösen Gottesdienst zur Verständigung in der Gesellschaft und zwischen den Religionen aufgerufen. 

Es lohne jede Anstrengung, das faire und offene Gespräch zu suchen, sagte der evangelische Pfarrer Gregor Hohberg am Pfingstsonntag in der Berliner Marienkirche. „Jedes ehrliche Gespräch zwischen Menschen, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind, macht unser Zusammenleben friedlicher und lebenswerter.“ An dem im RBB und per Livestream im Internet übertragenen „christlich geprägten Gottesdienst“ beteiligten sich auch Rabbiner Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci. Außerdem spielten Musiker Werke aus den unterschiedlichen Kulturen.

Die drei Geistlichen Hohberg, Nachama und Sanci sind die Hauptinitiatoren des Berliner „House of One“. Für das Mehrreligionen-Gebäude auf den historischen Fundamenten der einstigen Petrikirche in Berlin-Mitte soll am Donnerstag symbolisch der Grundstein gelegt werden. Unter seinem Dach soll es künftig eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee sowie in der Mitte einen Raum der Begegnung als Ort des Dialogs geben. Geplante Eröffnung ist 2024/2025.

Mit Blick auf das „House of One“ sagte Hohberg, das Gespräch zwischen den Religionen erfolge respektvoll und auf Augenhöhe: „Keine Glaubenswahrheit steht über der anderen.“ Die symbolische Grundsteinlegung durch Juden, Christen und Muslime findet pandemiebedingt im hybriden Format statt. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), sowie die Generalsekretärin von Religions for Peace, Azza Karam, werden zu Grußworten erwartet. Die Grußworte sollen dann unter geistlichem Geleit in eine Kapsel für den Grundstein gelegt werden. Die Feier wird für alle Interessierten live im Internet übertragen.

Das aus öffentlichen Zuwendungen und Spenden finanzierte Projekt wird nach bisherigen Schätzungen 47,3 Millionen Euro kosten. Der Bund trägt davon den Angaben zufolge rund 20 Millionen Euro, das Land zehn Millionen Euro. Bislang gebe es noch eine Finanzierungslücke von knapp acht Millionen Euro.

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