04.12.2023
Kirchen starten Spendenaktionen

Leipzig/Erfurt (epd). Die kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt“ und „Adveniat“ haben ihre diesjährigen bundesweiten Spendensammlungen eröffnet.

Dazu wurden am ersten Advent zentrale Festgottesdienste in der Leipziger Peterskirche und im Erfurter Dom gefeiert. Altbundespräsident Joachim Gauck rief in dem Gottesdienst in Leipzig dazu auf, hinzuschauen, wo Menschen Hilfe brauchen. Die 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ steht unter dem Motto „Wandel säen“.

Gauck betonte, die Worte „Wandel säen“ seien auch eine Verpflichtung. „Sie erinnern uns daran, dass in unserer Welt des Überflusses immer noch mehr als 800 Millionen Menschen hungrig sind“, sagte der 83-jährige evangelische Theologe. Bereits am Vorabend hatte er in einer Festveranstaltung zu persönlichem sozialem Engagement und Solidarität aufgerufen. „Verantwortung ist die erwachsene Form von Freiheit“, sagte Gauck. Solidarität sei die menschliche Fähigkeit, barmherzig sein zu können. „Wir sind nicht am Ende unserer Möglichkeiten, solidarisch zu sein“, betonte er.

Mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung sagte Gauck, das Boot sei noch nicht zu voll. Zugleich müsse durch Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung die Akzeptanz der Bevölkerung erhalten werden. Gauck war am Samstagabend zu Gast im Kuppelsaal der „Leipziger Volkszeitung“. Anlass war die Eröffnung der Spendenaktion von „Brot für die Welt“. Das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen fördert aktuell rund 1.800 Projekte in fast 90 Ländern.

Die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, rief in ihrer Predigt am Sonntag in Leipzig zu Hoffnung und Zuversicht auf. Die Weihnachtsgeschichte vom „Wunder, das im Stall geschieht“, von Christi Geburt, sei die „die ultimative Botschaft, dass sich alles, aber auch alles ändern“ könne, sagte sie. Der Hoffnung seien keine Grenzen gesetzt. Dies sei die Weihnachtsbotschaft. Der Gottesdienst wurde aus der Peterskirche Leipzig im ARD-Fernsehen live übertragen.

Kardinal Álvaro Leonel Ramazzini aus Guatemala betonte zur Eröffnung der katholischen „Adveniat“-Spendenaktion für Lateinamerika, Christinnen und Christen dürften sich nicht vor dem Elend und der Diskriminierung in der Welt verschließen. Zu den größten Sünden der Menschheit gehörten derzeit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Egoismus und ethnische Auseinandersetzungen. Mit den beiden kirchlichen Spendenkampagnen sollen Projekte gegen den Hunger auf der Welt und für ein globales Ernährungssystem sowie Flüchtlingsprojekte in Lateinamerika unterstützt werden.

Das Lateinamerika-Hilfswerk „Adveniat“ der katholischen Kirche in Deutschland engagiert sich nach eigenen Angaben an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Die diesjährige Weihnachtsaktion trägt die Überschrift „Flucht trennt. Hilfe verbindet“.

Evangelische Kirchen riefen erstmals 1959 mit der Aktion „Brot für die Welt“ zu Spenden im Kampf gegen Hunger und Armut auf. Schwerpunkte der Arbeit sind die Welternährung, die Stärkung von Bildung und Gesundheit sowie der Einsatz für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit. Traditionell startet die Spendenaktion am ersten Advent.

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