16.08.2023
Klimawandel schadet Thüringens Wäldern | EKM sammelt Spenden für Wald im Schwarzatal

Erfurt (epd). Der vom Klimawandel beeinträchtigte Zustand der Wälder in Thüringen ist nach Einschätzung von Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) „alarmierend“.

Seit dem Hitzesommer 2018 seien fast 77.000 Hektar Schadflächen erfasst worden, sagte sie am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung des vierten Umsetzungsberichts zum Wald-Aktionsplan von 2019. Dies entspreche rund 14 Prozent der gesamten Waldflächen. Trotz gelegentlichen günstigeren Wetters und Maßnahmen zum Waldumbau sei „keine Atempause zu verzeichnen“. Die Waldsituation bleibe angespannt.

Hotspots geschädigter Bereiche seien der Südharz, der westliche Thüringer Wald, das Schiefergebirge und Teile des Vogtlandes, sagte die Ministerin. Mit dem Wald-Aktionsplan stünden bis 2030 insgesamt 500 Millionen Euro für Wiederbewaldung und Waldumbau zur Verfügung. Ziel des beständigen Sofortprogramms zur Waldrettung sei, den Wald zukunftssicher zu entwickeln, ihn klimastabil und stressresistent zu machen. Dafür seien Zeit, Geduld und Geld nötig.

Zu den Maßnahmen zum Walderhalt gehörten auch gezielte Anpflanzungen auf Kahlflächen, die von der Natur nicht ausreichend zurückerobert würden, sagte Karawanskij. In den vergangenen zwei Jahren seien allein im Landesforst mehr als vier Millionen Bäume auf rund 5.000 Hektar Schadflächen gepflanzt worden. Dies sei ein Rekord. Die Wiederbewaldungsflächen seien damit im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt worden, hieß es. Das Land könne dabei auch auf 19 Saatgutplantagen zurückgreifen, in denen 32 Baumarten kultiviert würden. Auch im laufenden Jahr würden zwei Millionen Setzlinge gezogen.

Für die Landesforstanstalt seien seit 2019 insgesamt 16 Millionen Euro bereitgestellt worden, um die durch Dürre, Sturm und Borkenkäferbefall entstandenen Waldschäden zu bewältigen, hieß es. Für die Wiederbewaldung und den Waldumbau stünden der Forstanstalt bis 2036 insgesamt rund 176 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei der naturnahen Waldbewirtschaftung werde vor allem auf die sogenannte Naturverjüngung gesetzt, betonte die Ministerin. Diese mache rund 90 Prozent der Wiederbewaldung aus. Gepflanzt und gesät werde nur, wo ein artenreicher Aufwuchs durch Naturverjüngung nicht erreicht werde. Die meistgepflanzte Baumart sei mit 32 Prozent die trockenresistente Eiche, hieß es weiter. Zudem spielten Baumarten wie Ahorn, Linde, Ulme und Hainbuche beim Waldumbau eine wichtige Rolle.

Karawanskij betonte, ein Drittel der Thüringer Landesfläche bestehe aus Wald. Auf diesen rund 550.000 Hektar Flächen wüchsen um die 330 Millionen Bäume. Rund 40 Prozent der Waldflächen seien in staatlichem Eigentum. Weitere 40 Prozent gehörten rund 180.000 Waldbesitzenden, die jeweils im Mittel über 20 bis 50 Hektar verfügten. 16 Prozent der Wälder seien in Körperschaftsbesitz und kommunalem Eigentum von mehr als 800 Städten und Gemeinden, vier Prozent gehörten dem Bund.

Der Umweltverband Nabu forderte, auf forstliche Eingriffe in Schutzgebieten möglichst zu verzichten. „Vor dem Hintergrund einer spürbaren Klimaaufheizung und Dürre zählt jetzt jeder Baum“, erklärte der Nabu-Landesverband. Berichte zum Wald-Aktionsplan müssen laut Ministerium jährlich vorgelegt werden.

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Auch die EKM unternimmt etwas für Klimaschutz und die Rettung der heimischen Wälder:

Mit unserer Aktion Autofasten Thüringen setzen wir uns für den Klimaschutz ein. Jetzt wollen wir noch mehr tun: einen Autofasten-Wald anlegen!

Im Schwarzatal werden wir einen von Dürre und Borkenkäfern geschädigten Wald fit für die Zukunft machen und heimische und an den Klimawandel angepasste Baumarten pflanzen und pflegen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung, bitte helfen Sie uns mit einer Spende.

Mit 20, 30 oder 40 Euro helfen Sie uns, den Wald möglichst schnell möglichst groß werden zu lassen.

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Sie können ganz einfach online spenden: https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/autofasten-und-baeume-pflanzen/

Bitte vergessen Sie nicht, den Haken im Formular zu setzen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!


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