22.09.2020
Rote Listen führen in Sachsen-Anhalt 1.200 verschwundene Arten auf

Halle (epd). Mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten in Sachsen-Anhalt ist gefährdet.

Bedroht seien zudem 43 Prozent der Biotoptypen und mehr als die Hälfte der Flechten und anderen Pflanzengesellschaften, teilte das Landesamt für Umweltschutz mit Verweis auf die aktuellen Roten Listen für das Bundesland am Montag in Halle mit. Sie zeigten zwar für manche Arten Verbesserungen, dokumentierten aber auch drastische Verschlechterungen der Bestandentwicklungen.

Vor allem Arten, die an Fließgewässer gebunden sind, profitierten von der gestiegenen Gewässerqualität. Dadurch habe sich die Situation für einige Libellen- und Fischarten verbessert, sagte eine Sprecherin des Landesamtes. Erfolge zeige auch der gezielte Artenschutz bei Fischotter, Wildkatze und Großtrappe.

Dagegen gälten über 1.200 Arten seit der letzten Fassung der Roten Listen 2004 als verschwunden. Dazu zählten etwa Froschkraut, Moosglöckchen oder Birkhuhn. Drastisch verschlechtert habe sich zudem die Situation für die Arten, die unter intensiver Landnutzung litten. Als Beispiele nannte die Sprecherin neben vielen Insektenarten Feldhamster und Feldlerche.

Die Gründe für die schwindende Biodiversität seien in den meisten Fällen menschengemacht, etwa durch die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. "Die vorliegenden Roten Listen verstehe ich als Auftrag an uns, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren und ihre Lebensräume zu schützen und zu erhalten", reagierte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) auf die Neufassung der Roten Listen. An deren Erstellung waren nach ihren Angaben über 400 Experten beteiligt.

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