17.01.2020
Spendenziel für kirchliches Seenotrettungsschiff erreicht

Kiel (epd). Die evangelische Kirche und andere Organisationen haben die erste Hürde für ihr geplantes Seenotrettungsschiff genommen. Das Bündnis "United 4 Rescue" habe bereits jetzt genug Spenden gesammelt, um bei der Ersteigerung eines Schiffes zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer mitbieten zu können, sagte Pressesprecher Joachim Lenz am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Kiel.

Am Kieler Ostufer besichtigte am Donnerstag eine Delegation mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) das Forschungsschiff "Poseidon", das Ende Januar in einem Gebotsverfahren verkauft werden soll. Das Schiff war bislang für das Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung im Einsatz. Ob das Bündnis den Zuschlag erhält, ist aber noch ungewiss. Das Bündnis rechnet mit Kosten von rund einer Million Euro.

Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, äußerte sich positiv zum Spendenverlauf: „Die überwältigende Unterstützung, die das Bündnis und der Spendenaufruf seit seinem Start in der kurzen Zeit bekommen hat, freut mich sehr. Die mehr als 2500 Einzelspenden und mehr als 250 Bündnispartner machen deutlich, dass die Hilfsbereitschaft für Menschen in Not in der Bevölkerung tief verankert ist. Der Rückhalt für #wirschickeneinschiff stimmt mich zuversichtlich, dass es United4Rescue gelingt, ein zusätzliches Schiff in den Einsatz im Mittelmeer zu bringen und die Seenotrettung zu unterstützen, solange eine dringend notwendige europäische Lösung nicht in Sicht ist.“

"United 4 Rescue" hat derzeit rund 250 Bündnispartner. Darunter sind neben der EKD Organisationen wie die AWO, Diakonische Werke und Landeskirchen sowie einzelne Kirchengemeinden und Privatpersonen wie Wim Wenders.

Heinrich Bedford-Strohm hatte Anfang Dezember das Hilfsprojekt in Hamburg vorgestellt. Es sei "ein Bekenntnis zur Mitmenschlichkeit", sagte der Landesbischof. Die Kirche dürfe nicht nur reden, sondern müsse auch handeln. Der EKD-Beschluss geht auf eine Initiative des Deutschen evangelischen Kirchentages im Juni 2019 zurück.

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