04.07.2019
"Themar bleibt bunt!" | Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra lädt zu Demokratiefest gegen Rechtsrock-Konzert ein

Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra lädt für kommenden Samstag (6. Juli) zu Protestveranstaltungen gegen die „Tage der nationalen Bewegung“ im thüringischen Themar ein. In der 2800-Einwohner-Stadt haben Rechtsextreme erneut ein zweitägiges Konzert angekündigt.

„Wir werden nicht müde, wieder ein starkes und deutliches Zeichen gegen nationalistische, rassistische und demokratiefeindliche Botschaften und Aktivitäten in Themar und Südthüringen zu setzen“, so das Bündnis. Geplant ist ein Demokratiefest mit Musik, Informationsständen, Filmvorführungen, Redebeiträgen aus Zivilgesellschaft und Politik sowie Mit-Mach-Aktionen und Angeboten für Kinder. Los geht es um 10.30 Uhr an der B89 am Ortsausgang von Themar Richtung Kloster Veßra.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen ruft zu Protesten gegen das Rechtsrock-Konzert auf. "Nazikonzerte liefern Vernetzungs- und Finanzierungspotential für Rechtsterroristen", warnte der stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, am Mittwoch in Erfurt. Damit müsse endlich Schluss sein. Alle Thüringer seien aufgerufen, sich an den Protesten zu beteiligen, Themar und seine Bewohner nicht allein zu lassen. "Als starke, demokratische Zivilgesellschaft sind wir verpflichtet, Gesicht zu zeigen und für demokratische Werte öffentlich einzustehen", sagte Witt.

Nach Zählung von Mobit, der Mobilen Beratung in Thüringen, ist es die 55. öffentliche Rechtsrock-Großveranstaltung seit 2002 im Land, die unter dem Schutz des Versammlungsrechts angemeldet wurde. In Themar soll unter anderem auch die Band "Oidoxie" auftreten, die offen für rechten Terror werbe und personelle Überschneidungen zur neonazistischen Terrororganisation "Combat 18" habe. Nach Medienberichten prüft das Bundesinnenministerium derzeit ein Verbot der Organisation.

Witt nannte es vollkommen unverständlich, dass dieses Konzert als politische Versammlung durch die Behörden gewertet werde. "Combat 18" und "Oidoxie" seien öffentlich bekannt für ihre zu Gewalt aufrufenden und demokratiefeindlichen Texte. "Nach den NSU-Morden, den Erkenntnissen eines Netzwerkes von Nazis und dem eiskalten Mord an Walter Lübcke fragen wir uns: warum wird diesen offensichtlichen Vernetzungstreffen von Nazis nicht endlich schnell und konsequent der Riegel vorgeschoben?", so der stellvertretende Gewerkschaftschef. Solche Netzwerke dürften keinen Raum unter dem Deckmantel der Versammlungsfreiheit bekommen, sondern müssten aufgedeckt und aktiv zerschlagen werden.

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