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07.12.2023
80 Jahre "Kleiner Prinz"

Als Junge ist Pierre begeistert von einem Buch übers Fliegen. Er nimmt allen Mut zusammen und schreibt dem berühmten Autor Antoine de Saint Exupéry. Seine Mitschüler lachen ihn aus. Aber Pierre bekommt tatsächlich eine Antwort von ihm.

Pierre wird später selbst Pilot wie sein Vorbild und kämpft im Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Immer wieder telefonieren sie miteinander. Bis 1944 Exupéry bei einem Absturz ums Leben kommt.

Kurz nach Kriegsende erfährt Pierre von einem Buch seines verunglückten Freundes, das in den USA erschienen war: „Der kleine Prinz“.

Auch die Bilder im Buch hat Exupéry selbst gemalt. Sie zeigen einen kleinen Blondschopf mit langem Schal. Pierre erkennt sich darin wieder. Genauso sah er als Kind aus.

Das Buch handelt von einem Piloten, der in der Wüste notlanden muss und sein Flugzeug nicht reparieren kann. Er ist mutterseelenallein. Aber plötzlich taucht ein kleiner Prinz auf. Er kommt von einem fernen Planeten, auf dem er allein lebt. Und er erzählt dem Piloten, was ihm durch den Kopf geht. „Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen,“ sagt er, „sie kaufen sich alles in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.“

Exupéry und Pierre waren Freunde geworden, weil sich der eine getraut hat - und der andere sich Zeit nahm, um zu schreiben und zu besuchen.

Alles hatte angefangen mit dem Brief vom kleinen Pierre an den großen Exupéry. Alle hatten gelacht – aber sie haben sich geirrt.

Freunde kann man nirgends kaufen aber überall gewinnen. Und sie können unser Leben verändern.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg 


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