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31.08.2021
Afghanistan

„Nichts ist gut in Afghanistan!“ Dieser Satz von Margot Käßmann ist in den letzten Tagen reichlich zitiert worden.

Ein Wahnsinn ist das! Die Amerikaner ziehen ab, die Deutschen ziehen ab und in null komma nichts haben die Taliban das ganze Land eingenommen, als hätte es die 20 Jahre vorher nicht gegeben. Der Versuch, die Grundlagen für eine humanere Gesellschaft zu legen und die afghanischen Streitkräfte auszubilden- alles null und nichtig!

Ich kann mir kaum ausdenken, was das vor allem für Frauen und Mädchen bedeutet, die in den letzten Jahren zur Schule gehen und studieren konnten und die sich nach einer freieren Gesellschaft sehnen. Was ihnen droht- an Rückfall in die Unfreiheit, und konkret, was ihnen angetan werden wird, seelisch und körperlich- ich will nicht daran denken.

Wie viele Afghanen haben mit den deutschen Behörden zusammengearbeitet und sich für mehr Freiheit, besonders für Frauen eingesetzt! Und dass dann Politiker in unserem Land bis vor wenigen Wochen ihnen nicht mal hier Asyl zusichern wollten, das schreit zum Himmel!

Nur- ich kann mich mit den Afghaninnen und Afghanen verbunden fühlen wie ich will - ich kann ihre Situation nicht ändern.

Was ich aber tun kann und will: Für die Menschen dort beten, an sie denken. Und mich mit meiner kleinen Kraft öffentlich dafür einsetzen, dass wir sie nicht allein lassen.

Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


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