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19.04.2021
Der Berg ist weg!

Der Berg ist weg! Mein Zeitungsberg, den ich im Laufe des letzten Jahres aufgehäuft hatte. Ich habe mich am Wochenende drangesetzt und ihn abgetragen. Stapel für Stapel ab in die blaue Tonne. Zwischendurch fällt mein Blick auf Meldungen, die sich längst überholt haben - und auf Themen, die uns immer noch Kopfzerbrechen bereiten.

Hoppla – das passt ja gut - ich lese: „Der Berg ist weg!“ Im Beitrag aus dem letzten Juli geht es um eine Abraumhalde im ehemaligen Uranbergbaugebiet bei Bad Schlema im Erzgebirge. 40 Meter hoch. Mehr als eine Million Tonnen radioaktiv verseuchter Erde, die dort in den 60er Jahren aufgeschüttet worden waren. 56.939 Kipperladungen wurden beseitigt. Zwei Jahre hat das gedauert. Jetzt ist Platz für Einfamilienhäuser. Neuer Platz zum Leben.

Es gibt so vieles, was auf uns lastet, wie ein riesiger Berg. Vieles davon ist menschengemacht: Der Berg der Klimasorgen. Der Berg der Verschwendung. Der Berg der Vorurteile. Da kann keiner gut leben.

„Glaube kann Berge versetzen.“ heißt es in der Bibel. Das geht nicht am Stück. Aber Eimer für Eimer.  Das Schwierigste ist meist der Anfang. Der erste Eimer.

Dann, wenn manche sagen: „Du kannst allein doch nichts ändern!“ – Genau dann füllst du den ersten Eimer.

Dann, wenn sie meinen: „Solange die anderen nicht mitmachen, brauchen wir gar nicht anzufangen.“  - Genau dann nimmst du die Schippe zur Hand.

Es wird dauern. Und oft genug wirst du zweifeln.

Aber irgendwann steht vielleicht in der Zeitung: Unglaublich: Aber der Berg ist weg! Gott sei Dank!

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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