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24.06.2018
Die linke Hand zum Gruß

„Die linke Hand zum Gruß”, so grüßen sich Motorradfahrer untereinander. Immer mit einer Hand. Immer mit links. Die rechte Hand bleibt am Gas.

Es ist ja nicht so, dass sich alle Motorradfahrer kennen und sich grüßen. Es grüßen sich auch Motorradfahrer, die sich nicht kennen. Sie sagen mit ihrem Gruß: „Ich sehe Dich und bin in guter Absicht“. Dazu braucht man sich nicht zu kennen. Und doch ist die linke Hand zum Gruß des Motorradfahrers Höflichkeit. Immer – das heißt, hier und da wird beklagt, dass diese schöne Sitte nicht mehr so intensiv gepflegt wird. Gelegentlich fährt man grußlos aneinander vorbei:

„Ich sehe dich nicht. - Und womöglich bin ich auch nicht guter Absicht.“

Von der Beziehung zwischen Menschen kann man nichts Schlimmeres sagen, als: „Die grüßen sich nicht mehr.“ Da reicht die Beziehung selbst dazu nicht mehr aus, sich den Gruß zu entbieten.

In der Bibel ist „sich grüßen“ und „segnen“ oft das gleiche Wort. Das ist so im Alten, wie im Neuen Testament: Ich sehe dich. Und Gott ist mit dir guter Absicht.

Im Süden Deutschlands sagen die Menschen, wenn sie sich begegnen: “Grüß Gott“ und heben die Hand zum Gruß.

Das ist wie am Schluss jedes Gottesdienstes, da wird dieser Segen allen zugesprochen:

Gott sieht dich und ist mit dir guter Absicht.

Ob nun mit links, oder mit beiden Händen – ich grüße sie heute.

 

Einen guten, einen gesegneten Tag

wünscht Ihnen Pfarrer von Campenhausen aus Wittenberg.


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