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24.09.2022
Die Zwei-Minuten-Predigt

Ein Prophet gilt nichts in seiner Heimat, denn dort kennt man seine Familie und weiß schon, bevor einer den Mund aufmacht, was er sagen wird. Dass ein Prophet nichts in seiner Heimat gilt, das galt auch für Jesus aus Nazareth. Dennoch zog es ihn zurück, und er wagte es, nach Nazareth zu gehen. Sicher freute er sich auch, dass seine Mutter Maria ihm ein leckeres Essen bereiten wird. Am Samstag, am Sabbat, geht er wie immer in die Synagoge. Er bekommt die Heilige Schrift gereicht und darf vorlesen. Er liest: „Gott hat mich geschickt, den Armen die gute Nachricht zu verkünden, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“ Normalerweise muss man danach schweigen. Aber Jesus sagt etwas. Und zwar: So ist es. Das gilt ab heute. Die Männer sind verblüfft, dann entsetzt. Was misst sich dieser Jesus, der Sohn des Zimmermanns, an? Sollten wir ab heute den Armen gerecht werden? Kranke heilen, uns um Zerschlagene kümmern? Ja. Das war eine Provokation. Sie jagen ihn aus der Stadt. Eine zwei Minuten Predigt mit Folgen – bis heute. Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle


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