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31.05.2022
Einander achten

„Es war uns eine große Ehre, dass Sie sich Zeit genommen haben, bei uns zu sein“
sagt mit seiner ganzen Würde und seinem Stolz ein etwa 45-jähriger Bewohner eines SOS Kinderdorfes im Spessart zu uns.
„Und eine Freude“, fügt er hinzu.
Ganz unsererseits, konnten wir nur erwidern.
„Vielen Dank, dass sie uns ihren freien Nachmittag geschenkt haben.“
Wir waren zwei Stunden durch dieses Dorf geführt worden mit einzelnen Wohnhäusern, dem Ökobauernhof, der Metallwerkstatt, der Schreinerei, der Molkerei, der Bäckerei und dem Altersheim.
Hier leben geistig behinderte Menschen gemeinsam ab dem 18. Lebensjahr bis zum Lebensende zusammen mit ihren Begleiterinnen und Begleitern.
Die Führung in kleinen Gruppen machten die Bewohner selber.
Die Würde und der Stolz der Bewohner dieses Dorfes waren beeindruckend.
All unsere Frage beantwortete unser Begleiter souverän, umfassend und mit bewundernswerter Geduld.
Langsam sprach er.
Wir brauchten Geduld, aber er machte es uns leicht, die Geduld aufzubringen.
In seiner Langsamkeit konnte er spannend erzählen.
Ich kenne viele verschiedene Wohngemeinschaften mit geistig behinderten Menschen. Aber in keiner haben die Bewohnerinnen und Bewohner so viel Selbstbewusstsein und Stolz ausgestrahlt.
Gegenseitige Achtung und Wertschätzung ist doch eigentlich so einfach und tut beiden Seiten gut.

Wir sollten uns dies auch in unserem Alltag mehr gönnen
meint
Pfarrerin Renate Höppner


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