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11.02.2021
Einer trage des anderen Last

Ahmed stand mit dem Rücken zum Altstadttor Bab Tumar in Damaskus. Er hörte die
Detonation nicht.
Die Steine flogen in ihre Richtung.
Sein Freund Bader saß im Rollstuhl.
Er hatte die Detonation gehört.
Er sah das Unglück auf sie zufliegen
Bader riss Ahmed an der Hand. Haarscharf um die Ecke. Rechtzeitig geflohen
Sie hatten Glück.
Weil Bader hören und Ahmed laufen konnte.
Zwei Freunde im Bürgerkrieg in Syrien.
Er dauert schon so lange.
Und wir hören oft nicht mehr hin.
Diese Geschichte von diesen beiden Freunden hat michberührt.
Bader sitzt seit 2012 im Rollstuhl.
Ein Granatsplitter hat sein Rückenmark durchtrennt.
Ahmed Mussa hat er vor drei Jahren kennengelernt.
Er kann nichts hören seit seiner Kindheit.
Aber schnell laufen.
Ahmed hat seinem Freund Bader Gebärdensprache beigebracht.
Fast täglich sind sie zusammen.
Sie haben ein Stipendium bekommen für eine Berufsausbildung
und Profikameras.
Später wollen sie als freiberufliche Fotografen arbeiten.
Zwei Freunde, die sich gegenseitig das Leben gerettet haben.
Zwei Freunde, die begriffen haben, gemeinsam ist es besser.
Zwei Freunde die die Lasten des anderen tragen, die er nicht tragen kann. Genauso
sollen wir leben, steht in der Bibel.
Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Ist doch
eigentlich einfach:
Gehört auch in unseren Alltag
meint Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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