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31.05.2018
Frieden geht

Ihr Weg führt von Oberndorf, dem Firmensitz einer großen deutschen Waffenschmiede, über Kassel bis nach Berlin. Insgesamt 1.100 km.

Seit zehn Tagen sind sie unterwegs. Heute 6 Uhr 30: Start in Halle auf dem Markt. Fast 102 km geht’s bis Wittenberg.

Und jeder kann mitmachen. Ein Stück mitlaufen, gehen, joggen oder radeln. Zum Beispiel ab 16:00 von der Friedensglocke in Dessau 20 Kilometer bis zum Marktplatz in Coswig.

Es ist kein Wettkampf. Das Ziel ist nicht die schnelle Ankunft, sondern Aufmerksamkeit. Für ein wichtiges Thema: Rüstung. Und wie Deutschland daran verdient.

Denn wenn Staaten oder irgendwelche Milizen auf dieser Welt Krieg führen, sind oft deutsche Waffen mit dabei. Übrigens auf beiden Seiten.

Wenn Zivilisten, Frauen und Kinder erschossen wurden, kam der Tod nicht selten aus einer deutschen Mündung. Wenn Menschenrechte gewaltsam verletzt werden, wenn Menschen in die Flucht getrieben werden, dann sind immer wieder deutsche Gewehre im Anschlag.
Unser Land ist ganz vorn mit dabei. Wir sind weltweit der drittgrößte Waffenexporteur. Waffenausfuhrverbote werden ganz ausgeklügelt umgangen. Ja, das sichert Arbeitsplätze und spült Steuern in unsere Kassen. Aber zu welchem Preis?

Dagegen laufen sie an. Von Oberndorf bis Berlin, über Jena, Eisenach, Halle, Wittenberg.

Sie laufen heute mitten durch unser Land. Denn es sind unsere Firmen. Qualitätsarbeit made in Germany. Qualität, die zum Himmel stinkt, weil sie nicht Frieden bringt, sondern Leid.

Darum laufen sie. Ich hoffe, dass sie ihr Ziel erreichen: Ich hoffe, dass Frieden geht. 

Gesegnete Friedenswege wünscht

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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