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14.08.2020
Friedensglocke

Schwerter zu Pflugscharen heißt es in der Bibel, Kriegsschrott zu Glocken heißt es in Klötze. Denn dort in der Altmark soll heute die Friedensglocke ankommen. 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges wurde sie im Brandenburgischen gegossen. Reste eines deutschen Flakgeschützes wurden eingeschmolzen, russische und tschechische Granathülsen wanderten auch in den Tiegel. Aus diesem Kriegsschrott wurde eine 64kg schwere Bronzeglocke gegossen, etwa einen halben Meter hoch. Sie hat einen wunderbar lang klingenden Ton. In Hamburg wurde sie festlich geweiht.

Im Krieg war es genau anders herum: Glocken wurden aus den Kirchen geholt, um Waffen daraus zu gießen. In Hamburg war ein riesiger Glockenfriedhof, eine Sammelstätte, bevor es in die Schmelzöfen ging.

Nun ist die Friedensglocke auf einem Pferdefuhrwerk unterwegs. Heute kommt der Treck nach Sachsen-Anhalt. Die Reise geht über viele Stationen weiter bis nach Jerusalem. Dort soll sie in 5 Jahren ankommen.

Initiiert von einem kleinen Verein, unterstützt von Pferdefreunden, Kirchengemeinden und Kommunen. Denn der Treck mit den Pferdewagen bewegt sich am Tag kaum mehr als 30 km. Tiere und Begleitung brauchen Wiese und Futter, Essen und Trinken. Die Friedensglocke wird geläutet, ihre Ankunft ist gut zu hören. Viele kleine Friedensfeste werden dann unterwegs gefeiert.

Es ist ein weiter Weg bis Jerusalem. Dem Ort, wo viele verfolgte Juden Zuflucht fanden; dem Ort verschiedener Religionen, die nur miteinander in Frieden leben können; dem Ort, der so oft durch Gewalt in die Schlagzeilen gerät. Es ist ein weiter Weg zum Frieden.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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