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13.08.2020
Kraft der Liebe und Besonnenheit

Der IhR-Virus befällt nicht nur die Lunge, er befällt auch die Seele. Dagegen kann man nicht impfen. Menschen, die ich sehr mag, haben ihn. Sie schimpfen über Corona. Sie schicken mir Videos aufs Handy; Beiträge, dass alles Humbug sei oder gar eine Plandemie - eine geplante und bewusst gesteuerte Panik, um Impfstoffe zu verkaufen, uns allen Chips zu injizieren, uns gefügig zu machen. Sie sagen: „Ich habe Recht! Du bist ja schon völlig verblendet.“

Während ich froh bin über geringe Infektionszahlen und darin eine Folge der Maßnahmen sehe, ist es für sie der klare Beweis, dass die Maßnahmen völlig überflüssig sind. Sie wollen meine Argumente nicht hören. Dagegen sind sie immun - genauso wie ich gegen ihre Meinungen, die ich abfällig „Verschwörungstheorien“ nenne. Für mich ist es eindeutig: Ich habe Recht! Diesen Meinungskampf kann keiner von uns gewinnen. Und so zerfrisst der IhR‑V der Ich-habe-Recht-Virus, unsere Freundschaften und Familien. Das sprengt manchen Abend und wir gehen uns lieber aus dem Weg.

Dabei gibt es ein altes biblisches Hausmittel:

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Also zuerst mal: Weg mit der Furcht. Der Furcht voreinander, vor dem Virus - aber auch vor den Maßnahmen dagegen. Und vor allem davor, nicht Recht zu haben. Denn Furcht und Rechthaben machen niemanden gesund.

Dafür auf Liebe und Besonnenheit vertrauen. Ich mache nicht lächerlich, was du für nötig hältst. Ich versuche aber auch nicht, dich zu überzeugen. Du darfst mich für überängstlich halten. Ich halte aus, was dir Sicherheit gibt, auch wenn ich es für Quatsch halte. Ich will besonnen reden und leben. Und ich bete: Gott behüte dich und mich.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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