Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

13.01.2024
Fuck. I love you

Hoppla, was war das denn? Mein Blick bleibt am Bordstein hängen, während die Füße schon weiter sind.

Ich gehe die drei Schritte zurück.

„Fuck. I love you.“ hat jemand auf den Bordstein geschrieben.

Oh man, wie kann jemand so fluchen, der offensichtlich verliebt ist? Da hat man doch Schmetterlinge im Bauch und will die Welt umarmen.

„Fuck. I love you.“ Ich kann natürlich selbst total überrascht sein, was mir da gerade passiert. Ungeplant ist jemand in mein Leben gestolpert - oder ich sehe plötzlich jemanden mit anderen Augen. Und merke: Hoppla, ich hab‘ mich verliebt. Und das nicht nur oberflächlich, weil ich sie vielleicht ganz nett finde - oder ihn.

Aber ich traue mich gar nicht, es mir einzugestehen; geschweige denn, etwas zu sagen. Vielleicht spürt sie ja etwas, wenn wir uns begegnen, weil ich doch irgendwie anders drauf bin?

Fuck. I love you.

Ob das Gott auch manchmal denkt? „Fuck, diese Menschen. Was sie alles anrichten. Aber ich liebe sie. Ich lasse sie nicht fallen. Ich hoffe, sie kapieren es irgendwann einmal. Und benehmen sich dann wie Geliebte, die einfach gut zueinander sind?

Die nicht kaputt machen, was ihnen anvertraut ist“.

Fuck, I love you.

Meint Gott vielleicht mich? Also mich ganz persönlich?

Gott schreibt es mir auf den Weg, mit unlöschbarer Tinte. Mir direkt vor die Füße: „Hey du, guck hin!“ Er schreibt es mir mitten ins Herz: „Ich liebe dich. Vergiss das bloß nicht!“

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar