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06.02.2021
Gemeinschaft

Mehrmals in der Woche bekommen wir einen kurzen Film über unseren Enkel. Inzwischen ist er kurz davor, das Laufen zu lernen und wir – Oma und Opa – können nicht dabei sein.

Wäre es möglich, würde ich das diesem Virus sehr persönlich übel nehmen.

Gemeinsam lernen wir gerade, wie wichtig persönliche Begegnungen sind. Kein Handy, keine Videokonferenz kann sie ersetzen.

Wussten wir das zuvor nicht auch schon?

Nein, so schmerzvoll bewusst war mir das wenigstens nicht.

Als Kirche leben wir von der Begegnung mit Gott und eben mit Menschen.

Wir müssen viel Kritik einstecken, noch immer zu Gottesdiensten einzuladen. Unverantwortlich sei das. Inzwischen wissen wir, auch die Gottesdienste am Heilig Abend haben nicht zu vermehrten Infektionen geführt. Die Gemeinden haben verantwortlich gehandelt.

Wenn es wieder möglich sein wird, werden wir es genießen, zusammen zu sitzen, zu reden und zu feiern. Vielleicht werden wir die Gemeinschaft mehr schätzen als zuvor.

Ich hoffe, in den Kirchengemeinden finden die Menschen zurück in die Gruppen und Chöre … und in die Gottesdienste.

Wird es denn so weitergehen können oder braucht es ganz neue Ideen?

Das beschäftigt uns in der Kirche und viele Menschen auch anderswo.

Auch in Katastrophen versuchen wir Menschen einen Sinn zu finden.

Aber die Toten bleiben sinnlos.

Und die Trennung von unserem Enkel auch.

In der Hoffnung, es wird alles besser werden, grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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