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08.07.2018
Gerechtigkeit

Sonntagmorgen in einer Berliner Kirche: „Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das mir besonders am Herzen liegt. Es geht um Gerechtigkeit.“ So beginnt Pastorin Hummel ihre Predigt im Familienfilm „Emil und die Detektive“. Frei nach Erich Kästner, aus dem Jahr 2001.

Die Kamera schwenkt in die Gemeinde. Man sieht: Manche Gemeindeglieder verziehen das Gesicht. Andere stöhnen halblaut auf: „Puh, schon wieder über Gerechtigkeit!“

Währenddessen jagen Emil Tischbein, Ponny Hütchen und Gustav einen Ganoven. Er hat Emil 1.500 Mark gestohlen. Die Kinder wollen das Geld zurück. Als Detektive wollen sie die Gerechtigkeit wiederherstellen.

Und die ist immer konkret. Einem wurde etwas gestohlen – er soll es zurückbekommen. Einer hat es gestohlen – also muss er verfolgt und bestraft werden. Ganz logisch.

Die Pastorin neigt dazu, eher abstrakt zu reden. Deshalb schreiben ihr die Kinder konkrete Sachen ins Manuskript.

Zum Beispiel, dass es für Kinder ungerecht ist, wenn sich Eltern scheiden lassen, und dass Kinder noch nicht einmal dazu angehört werden. Und dass sich das ändern muss.

Die verblüffte Frau liest es im Gottesdienst vor.

Am Ende wird der Ganove von den Kindern in der Kirche festgesetzt. Und auch die Predigt von Pastorin Hummel begeistert die Gemeinde.

So bekommt Emil sein Geld zurück und Gottesdienste neuen Schwung.

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