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07.07.2018
Ein Kind, ein Wort – Keine Gewalt

Diese Woche habe ich mit Ihnen über die Kinder aus der Welt der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren nachgedacht. Gütig wie Michel, frei wie Pippi Langstrumpf, tapfer wie die Brüder Löwenherz, sanftmütig wie Pelle, mutig wie Ronja Räubertochter, gelassen wie Karlsson vom Dach.

Kinder waren für Astrid Lindgren die wichtigsten Menschen der Welt. Sie erzählt einmal die Geschichte von einem Jungen, der so frech war, dass seine Mutter ihn in den Garten schickte, um einen Stock zu holen. Damit sollte er verhauen werden. Nach einiger Zeit kam der Junge mit einem Stein zurück. Einen Stock hätte er nicht gefunden, aber wenn sie ihm weh tun wollte, dann könnte seine Mutter ja auch einen Stein nach ihm werfen. Da nahm die Mutter ihren Sohn in die Arme. Und den Stein legten sie auf das Küchenbord, zur Erinnerung: „Niemals Gewalt!“.

Astrid Lindgren fragte auch danach, wie die Kindheit all der „verdorbenen Knaben“, „dieser Diktatoren, Tyrannen und Unterdrücker, dieser Menschenschinder“ gewesen sei. Sie ist sich sicher, dass hinter ihnen allen jemand mit einem Stock gestanden hat.

Gewaltlosigkeit ist der einzige Weg aus der Gewalt. Sagt Astrid Lindgren. Sagt Jesus von Nazareth. Leg dir am besten einen Stein aufs Küchenbord, damit du das nie vergisst.

Einen guten Tag wünscht Ihnen

Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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