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26.12.2021
Geschafft

Josef stochert im Feuer. Was waren das für aufregende Tage und Stunden, die hinter ihm liegen. Aber nun schläft das Kind und Maria sieht glücklich aus.

Der Weg war mühsam. Sie hochschwanger und er voller Sorge. Und dann in Bethlehem. An wie viele Türen hatte er geklopft. „Kein Raum in der Herberge!“ hieß es. Bis endlich eine Wirtin ihr verschlossenes Herz öffnete. Vielleicht weil die Frau an der Tür sah, wie es um Maria steht. „Da hinten habe ich einen Stall. Richtet euch da ein.“

Sie hatten ihre wenigen Sachen kaum ausgebreitet, da setzten bei Maria die Wehen ein. Und er hat getan, was zu tun war. Hat ein Lager hergerichtet. Ein Feuer entzündet. Wasser gekocht, später etwas zu essen bereitet für Maria und ihn. Die Schweißperlen waren ihm auf die Stirn getreten.

Und dann half er dem Kind auf die Welt. Da lag es in seiner Käseschmiere. Wollte gewaschen werden. Verlangte nach der Brust, nach sauberen Windeln.

Ziemlich atemlos war Josef am Ende.

Nun lehnt er sich zurück. „Danke, Gott“, murmelt er, „du forderst uns manchmal sehr, aber dann hilfst du auch.“ Er sieht in das Gesicht des kleinen Kindes. Auf einmal ist es ihm, als ob der Raum voller Engel wäre. Und irgendwo da oben zwischen den Ritzen im Dach verblasst im Licht des Morgens ein Stern, der die ganze Nacht hell geleuchtet hat.

Einen gesegneten 2. Christtag wünscht Ihnen Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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