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06.12.2021
Gesehen und beschützt

Gab`s heute eine Nikolausüberraschung im Schuh? Ich wünsche es ihnen.

Mir ist der 6. Dezember eine Haltestelle zum Freuen.

Mein Liebster und ich haben diesen Tag jährlich wie ein kleines Weihnachtsfest zelebriert. Wir liebten Riten. Das Schuheputzen am Abend davor, das Schleichen in der Nacht, um den Schuh mit etwas zu füllen, was wenig kostet und reich erfreut. Nicht mehr als 5 Euro durften investiert werden.

Daran haben wir uns gehalten.

Heute musste ich mir selbst etwas in den Schuh stecken, weil er nicht mehr da ist. Ich nahm, was er mir vor zwei Jahren dort hineinlegte: Schokolade und eine glitzernde Karte mit folgendem Text: „Du schmeckst noch besser als Schokolade. Voll wahr. Für immer und ewig. Dein Nikolaus.“

Ein Satz wie ein kleiner Goldklumpen.

Diese Karte bringt mich auch heute noch zum Lachen. Ich fühle mich gesehen und be-schützt.

Und genau das wollte Sankt Nikolaus, im 4. Jahrhundert Bischof von Myra in der heutigen Türkei: Sehen und Beschützen. Er hatte sein Herz nah beim Volk. Das klingt auch in sei-nem griechischen Namen nikä laos an, was so viel bedeutet wie „Das Volk soll gewinnen“. Er half beispielsweise jungen Frauen aus armen Familien. Sie hätten sich sonst prostituie-ren müssen. Denen warf er Goldklumpen ins Fenster.

Schenken, helfen und Freude fühlen. So soll es sein.

Einen fröhlichen Nikolaustag wünscht Pfarrerin Gabriele Herbst aus Magdeburg.


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