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29.05.2018
Greenscreen

„...und Action!“ Die Kamera läuft.

Ich bin zu Besuch in einem Fernsehstudio. Das ist echt spannend! Gerade wird gedreht, wie ein junges Paar heftig miteinander streitet. Sie stehen vor einer grünen Wand. „Greenscreen“ nennen das die Profis. Das Studio ist ansonsten erschreckend nüchtern und unwohnlich.

Später wird der grüne Hintergrund einfach ersetzt durch eine tolle Landschaft in den Bergen. Greenscreen macht’s möglich. Die grüne Fläche der Filmaufnahme im Studio kann gegen irgendeinen Hintergrund ausgetauscht werden. Und das ändert alles.

Genial! Sich einfach so an die schönsten Plätze der Welt zu versetzen. Die Schauspieler müssen sich nur gut in die Szene hineindenken. Sie müssen sich vorstellen: sie seien tatsächlich dort. Den Rest erledigt die Technik.

Mein Leben kann ich nicht zurechtschneiden, nicht vor- oder zurückspulen. Da versagt die Technik.

Jede Szene meines Alltags geht ungeschnitten auf Sendung. Mein Leben ist live mit all seinen Höhen und Tiefen. Da holt mich kein Greenscreen raus.

Oder doch?

Im 23. Psalm heißt es:

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich. Du weidest mich auf einer grünen Aue und führest mich zum frischem Wasser.“

Es gibt immer wieder diese Szenen, wo das Leben mich erschrickt und ich nur noch weg will. Und da gibt Gottes Nähe mir Halt und Geborgenheit. Egel auf welchem Hintergrund mein Leben gerade abläuft.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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