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07.04.2017
Gründonnerstag

Am Anfang steht ein Essen. So ist es bei dem großen Fest, zu dem die Menschen jedes Jahr in die Stadt kommen.
Die Jünger haben alles vorbereitet. Es gibt Wein und traditionell Lammbraten. Dazu Brot ohne Sauerteig. Israel erinnert sich – bis heute – an den Auszug aus Ägypten. Die Gefangenschaft hatte damals ein Ende. Ein Fest der Freude.
Jesus sagt: So werden wir zum letzten Mal zusammensitzen. Aber ihr sollt euch treffen, Brot und Wein teilen und dann werde ich dabei sein.
Am Ende steht ein Essen.
Heute ist Gründonnerstag. Überall auf der Welt kommen heute christliche Gemeinden zusammen und erinnern sich an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern.
Als Jugendlicher hatte ich deswegen Ärger. Ich empfand den festlichen Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag als zu aufgesetzt und formal. Wir könnten doch einfach zusammen Abendbrot essen, hatte ich vorgeschlagen. Aber so steht es nicht in der Bibel, hatte der Pfarrer geantwortet. Mit dem typisch-pubertären „Na und!“ hatte ich geantwortet.
Das war falsch.
Jedes Abendmahl ist für mich seit Jahrzehnten ein ganz besonderes Gefühl. Ja – es stimmt: Wenn ich Brot und Wein mit anderen teile, ist Jesus dabei. Ich weiß nicht, wie das geht; aber ich spüre es.
Die Jünger wissen das noch nicht – am ersten Gründonnerstag der Geschichte.
Am Anfang des Glaubens kann ein Essen stehen.
Diese Erfahrung wünsche ich gerade heute vielen Menschen
und grüße aus Dessau
Joachim Liebig


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