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05.02.2024
Hände weg von meinen Freunden

Noch bevor wir uns in Gang setzen, zwängt sich ein Junge, ungefähr 10 Jahre, an uns vorbei. Auch er hat sich sein Demo-Transpi gemalt. „Hände weg von meinen Freunden!“, steht darauf. Ich sehe sein Schild noch lange zwischen Köpfen emporragen, bis es in der Menge verschwindet. Seine Forderung aber, die begleitet mich noch immer: „Hände weg von meinen Freunden!“

Manche Demonstranten kenne ich, andere nicht. Von einigen trennt mich als Christ mehr, als mich verbindet. In einem aber sind wir uns einig: „Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. […] Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“ – Darunter könnten auch unser aller Freunde liegen. Oder wir selbst.

„Nie wieder“ heißt Nein zu millionenfacher Ausweisung und pauschalen Verurteilungen. „Nie wieder“ heißt: „Hände weg von meinen Freunden!“, so wie auf dem Schild des jungen Demonstranten.
Ich kann nur spekulieren, wer seine Freunde sind. Vielleicht heißt einer mit Vornamen Reza und hat iranische Eltern. Vielleicht ist einer körperlich beeinträchtigt. – Es könnten viele sein, denn die Ideologen haben es auf viele abgesehen.

Das soll nicht sein, sagt die Mehrheit in unserem Land. Das ist ja nun wirklich deutlich geworden. Und darüber freut sich Conrad Krannich aus Halle


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