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02.06.2021
Hoffnung

Die Nachrichten von der Gewalt im Heiligen Land haben mich in den letzten Wochen sehr erschreckt. Zugleich erinnerte ich mich auch an eine Reise, die wir dorthin unternommen haben. Vor reichlich zehn Jahren.

Wir waren beeindruckt von den heiligen Stätten der Juden, der Christen und Muslime! Gereist aber sind wir, um unsere Tochter Henrike zu besuchen. Sie lebte damals in Beit Jala, östlich von Jerusalem, bei Bethlehem im Westjordanland. Dort absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Schule, an der bis heute christliche und muslimische Kinder gemeinsam für das Abitur lernen. Mehr noch: Sie lernen, wie man Konflikte friedlich lösen kann.

Ein Bild auf einer Hauswand ist mir noch vor Augen, das uns damals Henrike zeigte: Ein wehrloses Mädchen mit einem Blumenstrauß entwaffnet einen Soldaten. Genauso erinnere ich mich bis heute an die Jungs, die in Jerusalem oben auf dem Tempelberg direkt neben der al-Aqsa–Moschee und nur etwas unterhalb des Felsendoms selbstvergessen Fußball spielten. Seitdem weiß ich: Es gibt wichtigeres als Krieg, Gewalt und Fanatismus. Wichtiger sind Gesten der Versöhnung, das gemeinsame Spiel und dass der Ball ins Tor trifft.

Eines Tages wird den Friedfertigen die Zukunft gehören! Diesen Traum teile ich mit dem Juden Jesus aus Bethlehem, auch wenn jetzt noch so vieles dagegen spricht.

Sagt Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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