„Immer kaufst Du zu viele Bananen. Zuhause werden die ganz braun!“

„Weil Du nicht genug davon isst. Dann kauf doch in Zukunft alleine ein!“

Ein älteres Ehepaar verlässt vor mir den Supermarkt. 

Schon an der Kasse war die Spannung zu spüren  und dann maulen sich beide deutlich hörbar an.

Dann schweigen sie und laden die Einkäufe in ein kleines Auto, geparkt neben meinem.

Wie schade, denke ich. Vermutlich haben die Beiden schon ein langes gemeinsames Leben hinter sich. Vielleicht ist das ihr gewohnter Umgangston – was ich bedauerlich fände.

Möglicherweise gab es am Morgen schon andere Gründe für die schlechte Stimmung.

Das weiß ich alles nicht. 

Wie aber wird es sein, wenn sie nicht mehr gemeinsam einkaufen können?

Ist der Streit um die Bananen nicht vollkommen nebensächlich angesichts der Tatsache, auch im Alter noch zusammen zu sein; mobil zu sein; einen eigenen Tagesablauf in der Hand zu haben?

In der Bibel heißt es als Zusage Gottes: Ich will Euch tragen bis ins Alter.

Geborgenheit kann auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Einkauf sein. 

Am liebsten würde ich den Beiden sagen: „Seid froh, dass Ihr einander habt!“

Das wage ich nicht, setze mich in mein Auto und fahre nachhause.

Darum sage ich es jetzt hier: „Streitet Euch nicht um Kleinigkeiten, sondern genießt jeden Moment der Gemeinschaft; egal wie alt Ihr seid!“ 

Gott wäre damit sehr zufrieden und Ihr auch! 

Dankbar für alles Miteinander grüßt aus Dessau

Joachim Liebig