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31.03.2021
Königswürde

Was haben sie sich da geärgert: »Verschwendung«, riefen sie, und schimpften: »So viel Gutes hätten wir den Armen damit tun können.« Aber da war es längst zu spät.

Jesus ist zu Gast bei Simon. Eine Frau hört davon und gesellt sich dazu, mischt sich unter die Jüngerinnen und Jünger. Sie hat ein teures Fläschchen aus Alabaster in der Hand. Den Stopfen nur leicht lösen und schon breitet sich der wundervolle Duft im ganzen Zimmer aus: feines Nardenöl.

Und sie gießt das ganze Öl über Jesu Kopf, salbt ihn als König, so wie es seit alters her gemacht wird. Mutig bekennt sie: Der soll König sein in voller Würde. Ein ganzes Jahresgehalt rinnt da herab über sein Haupt und seinen Körper.

Man kann sich die heruntergeklappten Kinnläden der Umherstehenden leicht vorstellen und ihren Protest. Aber Jesus sagt: »Lasst sie! Die Frau hat mich im Voraus für mein Begräbnis gesalbt.« Und Jesus lässt es sich gefallen und genießt den Duft, kurz vor seinem Tod.

Mitten im Leben unter Bedrohung, dem Duft und der Würde Raum geben. Unser Leben erschöpft sich nicht in billigem Geiz. Zum Leben gehört auch die Würde eines jeden Menschen. Und die gilt es zu pflegen.

Wenn Sie sich heute waschen und eincremen oder einölen, erinnern Sie sich an diese Königssalbung: Sie sind es wert!

Das weiß Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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