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05.04.2021
Kommt, reden wir zusammen

„Kommt, reden wir zusammen, wer redet ist nicht tot.“ Diese Gedichtzeile von Gottfried Benn trifft mein Gefühl, wenn ich mutlos nach durchwachten Nächten und kreisenden Gedanken endlich mit jemandem sprechen kann. Ein Stein fällt vom Herzen. Aufatmen! Aufstehen!

So eine Erfahrung haben auch zwei Freunde von Jesus nach dessen Tod gemacht. Enttäuscht wanderten sie von Jerusalem in ihr Heimatdorf Emmaus zurück. Alles aus! Wir sind dem Falschen gefolgt. Wir haben an seine Kraft geglaubt. Dass er die Römer aus dem Land treiben und den Armen zum Recht verhelfen würde. Irrtum.  Er ist gestorben wie ein Schwächling!

Doch dann, so erzählt es die biblische Geschichte, trat Jesus in ihre Mitte. Sie erkannten ihn nicht an seinem Äußeren. Das ist übrigens allen so gegangen, die Jesus nach der Auferstehung begegneten. Mal verwechselten sie ihn mit dem Gärtner, mal mit einem Fischer. Jesus wurde immer nur an seinen Worten und Gesten erkannt. Hier auf dem Weg nach Emmaus half er den beiden Freunden zu verstehen, dass alles so hatte kommen müssen. Einer musste doch einmal zeigen, dass es eine Tür vom Tod in ein neues Leben gibt. Die Freunde kapierten das nicht gleich. Aber beim gemeinsamen Abendbrot fiel der Groschen. Sie verstanden: Jesus selbst ist dieser Türöffner. Er begleitet im Leben und durch das Sterben hindurch. Er bleibt da.  Anders als früher. Manchmal versteckt in einem Weggefährten, in einem Gärtner, in einer Telefonseelsorgerin. Jedenfalls in Menschen, die aufatmen und aufstehen lassen. Solche Menschen wünscht ihnen Pfarrerin Gabriele Herbst aus Magdeburg.


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