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18.04.2022
Kontaktlos, ohne Berührung?

Seit über einem Jahr gibt es bei der Bahn einen Komfort Check-in. Statt die Fahrkarte dem Schaffner zu zeigen, suche ich den Sitzplatz, setze mich hin und berühre das Mobiltelefon – und schon habe ich mich selbst kontrolliert. Habe ich schon öfter gemacht, auch wenn mir das kurze Gespräch mit der Schaffnerin fehlt. Zwar denken wir beim bei Komfort an Bequemlichkeit und Erleichterung, aber im Englischen heißt „to comfort“ jemanden trösten oder auch „ermutigen“. Und das hat meist mit Gespräch zu tun. Mit echter menschlicher Begegnung. Aber in der Ostergeschichte tatsächlich ohne körperliche Berührung. Maria weint vor dem Grab Jesu, sie ist untröstlich, weil das Grab leer ist. Sie spricht den Friedhofsgärtner an und fragt ihn. Erst, als dieser sie mit ihrem Namen anspricht, erkennt sie in dem vermeintlichen Fremden Jesus.  Aber anstatt, dass sie sich vor Freude um den Hals fallen, sagt Jesus zu ihr „berühr mich nicht!“. Dieses neue Jesus-Leben ist offensichtlich so anders, dass man es sprichwörtlich nicht begreifen kann. Und doch tröstet er sie und ermutigt sie zu den anderen Männern und Frauen, zu gehen die mit Jesus gelebt hatten, die sich verängstigt verkrochen hatten. Damit sie getröstet werden.

Ihr Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle


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