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05.06.2023
Lebensbescheinigung

Jetzt habe ich es schwarz auf weiß: Ich lebe!

„Lebensbescheinigung“ steht auf dem Formular. Und darunter: „Wir bestätigen, dass Herr Peter Herrfurth persönlich bei uns vorgesprochen hat.“

Ist das nicht großartig? Ich lebe!

So eine Lebensbescheinigung braucht man zum Beispiel für Lebensversicherungen, damit es keine Betrügereien gibt. Das verstehe ich. Aber eine Lebensbescheinigung kann schneller veralten, als mir lieb ist. Jeden Moment könnte es vorbei sein. Wie oft sterben Menschen plötzlich durch Unfälle, Katastrophen oder weil ein klitzekleines Blutgefäß im Gehirn platzt? Die Lebensbescheinigung garantiert für gar nichts.

Überhaupt ist es viel wichtiger, dass meine Mitmenschen merken, dass ich da bin und lebe. Und dass ich selbst es spüre, weil ich mich bewege, etwas denke und etwas zu sagen habe; weil Menschen an mich denken, mich hören oder sehen wollen. Weil wir etwas füreinander empfinden und Kontakt halten. Leben hat immer etwas mit den anderen zu tun.

„Kein Mensch lebt für sich allein.“ so steht es in der Bibel. Und weiter: „Keiner stirbt für sich allein. Immer gehören wir Gott.“

Großartig! Ich lebe, weil Gott es will. Und solange er es will. Er unterschreibt meine Lebensbescheinigung: Ja, Peter lebt, und das ist auch gut so.

Gott ist da. Immer. Wenn ich lebe – aber auch wenn ich sterbe. Das kommt ja irgendwann. Todsicher.

Solange aber darf ich mich ums Leben kümmern; die Menschen um mich herum erleben und spüren. Und das ist auch gut so.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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