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21.04.2017
Lego-Luther

Ganz allein steht er auf der Anrichte in meinem Arbeitszimmer. Martin Luther in Plaste. Siebeneinhalb Zentimeter groß, eine Miniaturausgabe im Lego-Format. Nicht dabei hat er seine Frau Katharina von Bora. Dabei war sie nicht nur klug und lebenstüchtig, sie hat ihm auch ganz oft den Rücken gestärkt und ihn ermutigt!

So steht er einsam da zwischen Akten, Abrechnungen und Einladungen. Etwas wacklig ist er auf den Beinen. Gut, auch der originale Luther stand ja manchmal etwas unsicher da. Mit weichen Knien zum Beispiel auf dem Reichstag in Worms. Da musste er seine Thesen gegen den Ablass verteidigen. Doch er blieb standhaft: „Was die Bibel schreibt, das zählt mehr als das, was Menschen sagen. Hier stehe ich, Gott helfe mir!“

Dieser „Gott-helfe-mir-Luther“ ist ein Erfolgsmodell. Wer hätte das gedacht: 750.000 Exemplare von ihm wurden bereits verkauft. Lese ich. Noch niemals hat eine Playmobil-Figur diese Zahl geschafft. Nicht mal Darth-Vader aus dem „Krieg der Sterne“.

Ein Erfolgsmodell ist auch Luthers Ehe. Er und Katharina haben sie für Geistliche geradezu neu erfunden. Wie überhaupt Katharina ihren maßgeblichen Anteil hat an dem Luther, den wir heute kennen. Deshalb, liebe Leute von Playmobil, es ist Zeit für eine Plaste-Katharina! Damit mein einsamer Luther auf der Anrichte endlich seine Gefährtin an der Seite hat.

Fordert Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle


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