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Licht sein

Manchmal verändert ein Tag die ganze Welt. Nicht sofort, aber mit einer Art Schneeballimpuls, der eine unaufhaltbare Lawine auslöst. Das erste Osterfest war so ein Tag, der die Welt veränderte. Zuerst die Frauen und Freunde Jesu.

Sie hatten Angst, nun selber umgebracht zu werden. Aber dann glaubten sie den Frauen, die sagten, dass Jesus lebt. Sie trauen sich wieder in die Öffentlichkeit. Und sie sprachen über Jesus.

Sie bildeten christliche Gemeinden, teilten Wohnraum und Besitz und engagierten sich für sozial Schwache, für Witwen, Waisen und Fremde. Das Osterlicht, dieser Lebensimpuls hatte sie infiziert. Nun wollten sie selbst Licht für andere sein.

Als ich im Januar im Fernsehen die Amtseinführung von Joe Biden verfolgte und das eindrückliche Gedicht von Amanda Gormann hörte, habe ich etwas von diesem Ostervirus gespürt. Habe gespürt, dass hier eine Frau spricht, die auch weiß, was es heißt „wie tot“ zu sein und sich ins Leben zu kämpfen. Gormann kennt rassistische Anfeindungen und muss bis heute im Schatten politischer Angst leben. Sie beginnt ihr Gedicht mit den Worten: „Wenn es Tag wird, fragen wir uns, wo wir Licht zu finden vermögen, in diesem niemals endenden Schatten… Diese Frage hätte auch die Frage der ersten Zeuginnen am Grab Jesu sein können…“

Und auch die Antwort, die Gorman am Ende ihres Gedichtes formuliert, ist für mich eine österliche Antwort: „Die neue Morgendämmerung erblüht, wenn wir sie befreien. Denn es gibt immer Licht. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein“ Versuchen wir es. Gabriele Herbst , Pfarrerin aus Magdeburg

 

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