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20.05.2020
Maskenmode

Meine ist blau. Hat meine Frau für mich genäht. Eine Nasen- und Gesichtsmaske. Über die Wirksamkeit wird heftig gestritten. Aber es gibt eben Regeln beim Einkaufen und im Nahverkehr. Und diese Regeln gelten für uns alle. Manche regen sich da auf. Ich finde, es gibt Schlimmeres.

Als ich mit meiner Maske zum ersten Mal in einen Laden ging, kam ich mir völlig schräg vor. Als ob ich den Laden überfallen wolle. Achtung Banküberfall!

Inzwischen habe ich mich ja daran gewöhnt. Aber komisch ist das immer noch. Manche Leute erkenne ich einfach nicht im Laden. Die Maske entstellt - auch wenn es ganz lustige Modelle gibt. Auf den Masken der evangelischen Jugend steht zum Beispiel: „Wir sind systemrelevant!“

Solche Stoffmasken verdecken das Gesicht. Man sieht nur noch die Augen. Ich bin immer froh, wenn ich sie abnehmen kann, da fühle ich mich einfach freier.

Doch manche Menschen scheinen immer eine Maske zu tragen. Nein, ich meine nicht jetzt, in dieser Zeit, und auch nicht auf einer Intensivstation. Ich meine die Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang hinter unsichtbaren Masken verkriechen. Sie verstecken, was sie fühlen und denken. Sie sind ganz gefangen und in Angst.

Doch Gott schaut hinter diese Maske. Nicht weil er neugierig ist, sondern um zu heilen.

„Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war. Du verstehst meine Gedanken von ferne.“ heißt es in einem Psalm.

Also Gott weiß, was mit mir los ist. Und er versteht es. In dem gleichen Psalm lese ich: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“

Ja, Gott halte seine segnende Hand heute über Sie. Das wünscht Ihnen Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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