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12.08.2020
Monoholy

Heute ist Spieleabend! Freunde werden kommen. Ich habe schon ein Spiel bereitgelegt: Monoholy.

Nein, ich meine nicht Monopoly - das Kapitalistenspiel, wo man Geld scheffelt und reihenweise Straßen aufkauft. Da bleibt am Ende nur einer übrig, der alles besitzt.

Ich meine Monoholy. Marien Kollenstaart, ein niederländischer Pastor hat es entwickelt. Ziel ist es, möglichst viel Geld zu verschenken. Der Pastor ist selbst ein Spielefan, die Coronazeit hat er genutzt, die Regeln auszufeilen und mit der Familie zu testen. Statt Schlossstraße, Parktrasse und Wasserwerk,

erwerbe ich Felder, die heißen: Glaube, Liebe, Hoffnung, Dankbarkeit oder Vergebung. Wenn Mitspieler auf eins meiner Werte-Feld gelangen, bekommen sie Geld von mir. Werte miteinander teilen ist eben bereichernd. Einander Gutes tun, anstatt sich gegenseitig abzuziehen. Das macht richtig Spaß.

Der Pastor und Spieletüftler dachte dabei an den reichen Jüngling aus der Bibel. Einer, der schon alles hat, aber der von Jesus wissen will, was er noch Gutes tun muss, um das wahre Leben zu finden. Jesus rät ihm alles zu verschenken - seinen ganzen Besitz - „Das ist das wahre Glück. Dann hast du einen himmlischen Schatz.“ sagt er.

Alles verschenken? Ich denke an Menschen, die bewusst auf viel Besitz verzichten. Die minimalistisch in Tiny-Häusern leben - auf wenigen Quadratmetern. Sie erzählen von innerem Frieden und fühlen sich viel reicher als früher. Ich denke an Familien, die statt in ein Einfamilienhaus in ein Mehrgenerationenprojekt ziehen. „Dort teilen wir Zeit miteinander, und das ist wunderbar, sagen sie.“

Da sind am Ende alle ganz reich.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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