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23.04.2023
Nomophobie

„Meine Eltern können nicht richtig mit ihrem Handy umgehen. Die denken, das ist nur zum Telefonieren da.“ Das schreibt Luise auf Instagram. Dazu setzt sie ein Smiley mit verdrehten Augen. Luise lächelt noch schnell in ihre Kamera, macht ein Selfie - und mit einem Click ist der Post in die Welt gesendet. Sofort purzeln die Herzchen ihrer Freundinnen: „Süßes Foto!“ „Geht mir auch so.“ „Die haben doch keine Ahnung.“ „Lieb dich!“

Luise ist super vernetzt. Sie hat auf dem Weg zur Schule schon mehr Kontakte als ihre Eltern in der ganzen Woche.

Neulich war ihr Display kaputt. Komplett geschrottet. Das war eine Katastrophe! Sie fühlte sich völlig abgeschnitten. Ihr wurde richtig schlecht.

Und da haben ihre Eltern gesagt: „Du hast ja Nomophobie.“ Das klang irgendwie nach einer Krankheit. Luise musste es erstmal googeln.

Nomophobie – heißt No-Mobile-Phone-Phobia. Das ist die Angst nicht erreichbar zu sein. Die Hände zittern, man bekommt Schweißausbrüche. Manche haben Angstzustände. Immer mehr Nutzer schaffen es nicht, ihr Handy bewusst auszuschalten.

Na und, denkt Luise, ihre Eltern können den Fernseher nicht ausschalten. Egal was kommt – der läuft. Aber sie hat eine Idee. Papa sagt doch immer, der Sonntag sei ein besonderer Tag. Sogar Gott habe die Beine hochgelegt und Pause gemacht.

Mal sehen, ob die Eltern mitziehen beim Pausemachen. Heute am Sonntagabend. Handy- und Fernsehpause! Dafür könnten sie das Spiel auspacken. Das liegt schon seit Weihnachten noch mit der Originalfolie im Schrank.

Gleich schreibt Luise ihren Freundinnen: „Hört mal. Heute Abend könnt ihr mich nicht erreichen. Family-time. Hab euch lieb!

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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