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12.02.2022
Prüfungen

Nicht, dass ich mich nach Prüfungen sehnen würde, aber um Prüfungen kommt niemand herum. Auch ich nicht: Einige habe ich gut bestanden. Einige musste ich wiederholen. Und eine andere  Art von Prüfung hilft mir zu sehen, ob ich in meinem Leben noch auf einem guten Weg bin.

Deshalb liebe ich die Verse aus Psalm 139: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich´s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“  Im Gespräch mit Gott bitte ich ihn darum, mein Herz zu prüfen. Im Gespräch mit anderen Menschen geht es manchmal auch nicht nur darum, dem anderen sein Herz auszuschütten. Vielmehr hilft es, dann gemeinsam darauf zu gucken, was dabei alles ans Licht kommt. Dabei geht es nicht um ‚bestanden‘ oder ‚nicht bestanden‘, sondern um das Erkennen meiner Sackgassen und um Kurskorrektur. Denn es ist besser umzukehren, als ins Elend zu stürzen.

Das habe ich einmal ganz praktisch bei einer Wanderung erfahren: Nachdem wir einen immer steiler werdenden Berghang hinab gelaufen waren, bekamen wir Zweifel und stiegen auf allen Vieren wieder steil bergauf zurück zum Ausgangspunkt. Am nächsten Tag sahen wir dann von unten am Fluss, dass wir auf einem schroff abfallenden Überhang gewesen waren...  Der prüfende Blick aus einer anderen Perspektive kann lebensrettend sein und hilft auf jeden Fall, sich besser zu orientieren.

Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle


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