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25.01.2019
Respekt

Als Jugendlicher war für mich alles ganz einfach: Die da oben waren die Bösen, und ich gehörte natürlich zu denen hier unten; zu den Guten. Ich weiß nicht mehr, wann sich mein einfaches Weltbild änderte. Als junger Pfarrer lernte ich Dietrich kennen, der dazu beitrug. Wohlhabend in dritter Generation, sehr sympathisch, sehr nachdenklich und ein immer ansprechbarer Spender.

Mit Erschrecken höre ich wieder von den ganz einfachen Weltbildern: die Bösen sind immer die anderen; besonders wenn sie wohlhabend sind. Politiker sind angeblich besonders reich. Gemessen am durchschnittlichen Wohlstand in der Welt, sind die meisten Menschen in Deutschland gut gestellt.

Ich will in einem Land leben, in dem alle die Möglichkeit haben, nach ihren Wünschen zu leben; solange damit niemand eingeschränkt wird. Ich will eine Chance für alle, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Ich will keine Vereinfacher hören, die am Ende doch nur an sich selbst denken. Für Gott gibt es keine Unterschiede zwischen den Menschen. Als Christ will ich dafür einstehen. Einstehen für einen anderen Ton in unserem Land. Wer Respekt fordert, muss ihn auch gewähren. Einfache Erklärungen sind respektlos; der Grundton der Wut schadet zuerst den Wütenden und dann uns allen. Das muss aufhören.

Lassen Sie uns gemeinsam damit beginnen und weitermachen. Jetzt. Sofort.

Respektvoll grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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