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24.01.2024
Sündenbock

Es beginnt schon in der Schule. Er ist ein wenig … rundlich.
Beim Sport merkt er das besonders. Immer gehört er zu den Letzten.
Wenn etwas nicht klappt – immer ist er schuld.
Wenn alle lachen wollen, über ihn geht das immer.
Er ist der Sündenbock.

Wie es scheint, brauchen wir Menschen solch ein schlimmes Verhalten.
Schon in der Bibel wird ein echter Bock in die Wüste gejagt, um die Sünde symbolisch zu vertreiben.
Doch dann werden Menschen zu Sündenböcken.

Jeder und jede kann es werden:
der ungeliebte Nachbar, die Kollegin mit der anderen Meinung,
immer wieder jüdische Menschen.
Das darf nicht so bleiben.

Wir wissen, es endet immer in einer Katastrophe – für den Sündenbock und für alle anderen.
Wir werden rechtzeitig aufpassen.
Wir werden jetzt aufpassen.

Wir werden widersprechen, wenn Menschen Schuld haben sollen, auch wenn das nicht stimmt.
Wir werden auch den kleinen Rundlichen aus der Schule in Schutz nehmen, der längst erwachsen ist.
Wir werden uns einmischen, weil es gefährlich ist, wenn Menschen ausgegrenzt werden.
Gefährlich für alle und am Ende für uns selbst.
Wer Sündenböcke will, hat nie Gutes vor; will nicht selten von eigener Schuld ablenken.
Seit biblischen Zeiten wissen wir das.

Aufmerksam grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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