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10.03.2021
Schau heute nur nach vorn

Beim Pflügen musst du den Pflug ganz fest halten, wie ein Luftkissen soll er in der Erde schweben und die Erde in die Furche wenden; und du musst immer nach vorne blicken, nie zurück, höchstens einmal zu Boden, denn dann verlierst du die Spur. So sagt mir mein Vater, als er mir beibrachte zu pflügen. Der Blick nach vorn garantiert, dass du weiter siehst, weiter kommst; das ist mehr als eine Lebenseinstellung. Das ist ein Blick des Glaubens. Gerade wenn der Boden hart und trocken ist, und manches Wurzelwerk in die Furche ragt, musst du die Hörner festhalten und weiter sehen. Nicht zurück; das bringt dich aus der Bahn. Wenn du also heute eine Aufgabe anpackst, und unser ganzes Leben besteht aus Aufgaben, dann pack es an, eindeutig und klar – wie ein Bauer seinen Pflug entschieden in beide Hände hält. Schweife nicht ab, fasse nicht dieses und jenes auch noch an, sondern sei ganz beim Pflügen deines Ackers, der heute vor dir liegt. Klar kommt immer was dazwischen noch das und das – aber klüger ist es, weiter zu machen. Und mach nicht zu viele Pausen – diese Furche will zu Ende gezogen sein. Es gibt vieles was uns an diesem Tag zum „Zurücksehen“ einlädt, das uns aber nicht weiterbringt.

„Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes,“ sagt Jesus. Einen festen Blick nach vorn wünscht Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle


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