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21.04.2017
Schrecken

Heute vor 15 Jahren gab es einen Amoklauf am Erfurter Gutenberggymnasium. 16 Menschen sind dort ermordet worden. Am Ende erschoss sich der Täter selbst. Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag. Wir feierten den 40. Geburtstag meiner Frau. Dann gab es in den Nachrichten die Meldung vom Amoklauf. Stück für Stück wurde in der Folge das ganze Grauen deutlich. Wir waren erschrocken und entsetzt.

Seit damals gab es immer wieder neue Gewalttaten. Ausgeführt von psychisch kranken Menschen oder auch von Attentätern mit politischen und vermeintlich religiösen Motiven. Im Moment gibt es fast keine Woche ohne neue Schrecken. Ich kann das kaum noch ertragen. Dabei denke ich besonders an die, die ihr Kind, ihre Eltern oder Freunde verloren haben. Sie leiden bis heute unter den Folgen.

Wir werden mit der Gefahr von Anschlägen wohl weiter leben müssen. Doch wir werden uns dem Terror nie ergeben. Ich wünsche mir, dass wir genug Kraft haben, Widerstand zu leisten gegen die Gewalt. Beieinanderzustehen und alles dafür zu tun, dass die Gewalttäter nicht unser Leben bestimmen.

Inmitten des menschengemachten Leids bin ich oft fassungslos. Doch ich will an Gott festhalten. Denn mir hilft es, dass ich mein Leben in seiner Hand weiß, was immer auch geschieht.

Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle


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