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24.03.2017
Slow und Flow

„Slow“, „Calm“ und „Flow“ heißen sie. Sie liegen in bunten Stapeln in der Bahnhofsbuchhandlung. Manchmal liegt ihnen ein kleines Geschenk bei. So wie in den Zeitschriften, um die meine Kinder mich beim Einkaufen anbetteln. Aber hier ist eigentlich der Erwachsenenstapel. „Slow“, „Calm“ und „Flow“ heißt „langsam“, „ruhig“, „fließend“. Und so soll ich werden, sagen die Stapel, wenn ich so eine Zeitschrift kaufe. Ein bisschen lesen, etwas Schönes aus Papier basteln, mir Zeit für mich nehmen bei einer Tasse Tee…
So würde das bei mir nicht klappen mit dem Slow und Flow. Noch schlimmer finde ich ja die Ausmalbücher für Erwachsene, die gleich neben diesen Zeitschriften liegen. Da würde ich nicht mal eine Seite schaffen.
Klar, ich hätte manchmal auch gerne ein bisschen mehr Zeit für mich. Aber so calm und slow, so ruhig und langsam, wie es mir die Zeitschriften da ausmalen, muss es für mich nicht sein. Ich will das volle Leben haben. Mit anderen zusammen sein und für sie da sein, in meiner Familie, bei der Arbeit und überall da, wo ich etwas mit anderen und für andere tun kann. In der Bibel steht: „Wer sein Leben für sich behalten will, der wird es verlieren. Aber wer sein Leben weggibt, der wird es bekommen.“
Die Welt dreht sich nicht nur um mich. Ruhe und Zufriedenheit kann man auch in sich haben, wenn man etwas tut. Und was dann dabei herauskommt, das bleibt.

Einen Tag mit Ruhe und Zufriedenheit wünscht Ihnen
Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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